Schimmelpilz und Baufeuchte

Schimmelsporen sind Lebenskünstler und leben meist „im Verborgenen“ – ihre Beseitigung braucht fachkundige Hilfe. Sie sind allgegenwärtig und oft sogar nützlich für die Umwelt, doch in großer Zahl und vor allem in der Wohnung sind sie gesundheitsgefährdend – Schimmelsporen.


Was sind Schimmelpilze?

Wenn Schimmel im Haus auftritt, ist schnelles und gründliches Handeln gefragt, um eine Gefährdung der Gesundheit zu vermeiden und das Bauwerk zu schützen. Schimmelpilze sind ein natürlicher Teil unserer Umwelt. Sie kommen als Mikroorganismen ganz natürlich in der Umwelt vor. Schimmelpilz ist ein Sammelbegriff für Pilze, die bei starkem Wachstum als weiße, aber auch deutlich gefärbte Beläge sichtbar werden.


Woran erkennt man Schimmelpilze in Innenräumen?

Schimmel lässt sich oft – aber nicht immer – durch einen moderigen Geruch erkennen, auch von innen beschlagene Fenster am Morgen können auf Schimmel hinweisen. Darüber hinaus sind auch Feuchteflecken ein Indikator für Schimmel. Besonders deutlich wird der Befall natürlich dann, wenn der Schimmel sich mit seinem typischen schwarzen, dunkelgrünen oder brauen, pelzigen Erscheinungsbild auf der Tapete ausbreitet.


Woher kommt Schimmelpilz?

Die häufigsten Ursachen für Schimmelpilzbefall in Wohnräumen sind Wasser- oder Feuchteschäden, schlechte Lüftungs- und Heizbedingungen oder Mängel an der Bausubstanz. Schimmelpilze fühlen sich in feuchten, kühlen Arealen besonders wohl und sind deswegen oft in Kellerräumen oder an schlecht isolierten Fenstern zu finden.


Wie verbreiten sich Schimmelpilze?

Über ihre Verbreitungsorgane (Sporen), die durch die Luft übertragen werden, können sich Schimmelpilze fast überall ansiedeln. Ihre Sporen sind mit dem bloßen Auge nicht wahrzunehmen. Unbemerkt vermehren und verbreiten sie sich im gesamten Haus. Als Lebenskünstler können sie bei ausreichender Feuchtigkeit gut wachsen, auch in Wohn- und Arbeitsräumen. Schimmelpilze sind sehr anpassungsfähig und werden erst wahrgenommen, wenn sie als hässliche Flecken an Oberflächen erscheinen oder wenn sich der moderige Geruch verbreitet.


Warum sind Schimmelpilze so gefährlich?

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben Bewohner von Wohnungen mit Schimmelbefall ein erhöhtes Risiko für Atemwegsinfektionen und Asthma. Typische Krankheitsbilder, die darüber hinaus mit Schimmel in Verbindung gebracht werden, sind z.B. chronische Kopfschmerzen, Allergien, erhöhte Infektanfälligkeit, chronische Müdigkeit, Ermattung, Erschöpfung, Übelkeit, Schwindelgefühl, Reizungen der Schleimhäute und chronische Erkältungssymptome. Manche Schimmelpilze können in der Lunge wachsen und Erkrankungen verursachen, die zum Tod führen. Solche Infektionen kommen aber nur vor, wenn das Immunsystem sehr stark unterdrückt ist, etwa nach Organtransplantationen.


Wann fliegen Schimmelpilzsporen?

Ähnlich wie Pollen sind auch die Schimmelpilzsporen besonders im Frühjahr aktiv. Warme und feuchte Frühlingstage bilden die ideale Grundlage für die allergieauslösenden Schimmelsporen. Diese fliegen dann drinnen wie draußen frei in der Luft herum und können durch die Atemwege von uns Menschen aufgenommen werden. Sie lösen ähnliche Reaktionen wie eine Pollenallergie aus: gerötete, juckende Augen und Atemnot.


Wodurch entsteht Schimmelpilz im Haushalt?

Typische Quellherde mikrobiologischer Krankheitserreger sind z.B. Klimaanlagen, Befeuchter-Systeme, Entfeuchter-Systeme, feuchte Wände, feuchte Oberflächen, schlecht durchlüftete Räume. Gefährdete Bauteile sind z. B.: Wände, Decken und Böden die im Außenbereich liegen oder Bauteile, die an unbeheizte Räume angrenzen. Besonders gefährdet sind Schlafzimmer, Badezimmer und Küchen da in diesen Räumen nutzungsbedingt eine höhere Raumluftfeuchtigkeit vorhanden ist. Außerdem werden diese Räume oft unzureichend beheizt.


Schlechte Wärmedämmung und Außenwände als Schimmelquellen

Zudem gibt es in Wohnräumen die so genannten Wärmebrücken an denen eine unzureichende Dämmung vorhanden ist (z.B. Fensternischen, Raumecken, Heizkörpernischen, Balkonplatten etc.). Problematisch sind auch Möbelstücke und Gardinen vor Außenwänden. Durch diese Einrichtungsgegenstände entsteht eine Art Innendämmung, die zu einer geringeren Oberflächentemperatur der Außenbauteile und damit zu einer höheren Feuchtigkeit führt oder die Zirkulation der Raumluft behindert und damit ein Austrocknen feuchter Bauteile unmöglich macht.


Undichte Fenster als Quelle von Schimmelpilz

Eine weitere Gefährdung sind nicht luftdichte Außenbauteile (Konvektion – Luftdichtigkeit). Durch Undichtigkeiten kann warme, feuchte Luft aus den Wohnräumen nach außen gelangen. Auf dem Weg durch die Undichtigkeit kühlt sich die warme Luft ab. Dabei nimmt die relative Feuchtigkeit dieser Luft zu und kann zu Feuchteschäden führen.


Unsichtbare Gefahr des Schimmelpilzbefalls

Schimmelpilze, Sporen und Bakterien reichern sich mit Vorliebe in Raum-Belüftungsanlagen an, in denen sie optimale Lebensbedingungen vorfinden. Von dort aus verbreiten sie sich über die gesamte Wohneinheit. Aber auch nach einem Feuchteschaden in Ihrem Haus, und wenn er schon Jahre zurückliegt, können unliebe Mikroorganismen zurückgeblieben sein, die sich, aus der Unsichtbarkeit heraus, für chronische Ermattungs- und Erkrankungszustände Ihrer Familie, Ihrer Mieter, … verantwortlich zeigen.


Schimmelpilz – was tun?

Schimmelpilz lässt sich auf Dauer nur beseitigen, wenn die Entstehung von Feuchtigkeit über 80% relative Feuchte an den betroffenen Stellen verhindert wird. Das Abtöten von Schimmelpilzen mittels Chemikalien spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Auch bei „Hausmitteln“ ist Vorsicht angesagt, da diese oft mehr schaden als nutzen. Schäden sollten durch Fachleute begutachtet werden. Diese können auch die Planung der erforderlichen Maßnahmen und die Kontrolle der Wirksamkeit durchführen. In einer Schimmelpilzanalyse erfahren Sie, ob die Pilze aus falschem Lüftungsverhalten oder baubedingt verursacht wurden.


Wer entfernt Schimmelpilz?

Ich helfe Ihnen, gefährdete Bereiche in Ihrer Wohnung zu identifizieren und Quellen von Schimmelpilzbefall zu finden. Selbstverständlich berate ich Sie in Sachen Schimmelpilzbeseitigung und Vorsorge. Gerne führe ich auch eine Raumluftmessung durch, um die Schadstoff- und Schimmelpilzbelastung in den Innenräumen zu messen.


Wie erneuten Schimmelbefall vermeiden?

Zunächst gilt es die Quelle des Befalls herauszufinden und möglichst zu beseitigen, den Schimmel gründlich zu entfernen und Vorsorge gegen erneuten Schimmelbefall zu treffen. Hierzu können Sie einige sinnvolle Maßnahmen ergreifen, die die Feuchtigkeit in den Wohnräumen begrenzen:

  • Herstellen einer ausreichenden Außendämmung
  • Sanierung von undichten Installationen und Entwässerungen
  • Fachgerechte Sanierung von Bauwerksabdichtungen
  • Verbesserung des Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2
  • Verbesserung der Luftdichtheit der Gebäudehülle.
  • Ausreichende Be- und Entlüftung der Innenräume
  • Luftzirkulation bei Möbelstücken oder Gardinen vor Außenbauteilen ermöglichen
  • Alle bewohnten Räume, auch Schlafzimmer und Küche, sowie Bäder ausreichend beheizen


Baufeuchte

Baufeuchte kann verschiedenste Ursachen haben: Rohrbrüche, defekte Dächer, ungenügendes Austrocknen vor Erstbezug, nicht ausreichende Lüftung, fehlende Abdichtungen, Kondensationsprobleme und vieles mehr. Infolgedessen können diverse Schäden auftreten, wie zum Beispiel die Bildung von Schimmelpilzen, zu Lasten des Gebäudes und auch der Bewohner. Es gilt daher, möglichst früh einzuschreiten.

Als Sachverständige sind wir zuständig für die Erkennung und Bewertung von Bau- und Feuchtigkeitsschäden. Mittels verschiedener Messverfahren lässt sich die Feuchte in Bauwerken bestimmen. Die Feuchteanalyse hat die Aufgabe, die singuläre Ursache oder auch eine mögliche Kombination verschiedener Ursachen zu bestimmen. Daraus lassen sich geeignete Maßnahmen ableiten.